Dead by Daylight Wiki

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Foliant 20 - Mythisch ist der Foliant zum 20. Spalt in Dead by Daylight welcher am 16. Juli 2024 veröffentlicht wurde.

Überblick[]

Die Charaktere dieses Folianten sind Yui Kimura und Rin Yamaoka aka Das Gespenst.

Tagebucheinträge und Erinnerungen[]

Yui Kimura: Erinnerungsfragmente[]

ERINNERUNG 6397[]

Auf der Wanduhr ist es fünf Uhr morgens und die Barangestellten stellen die Stühle auf die Tische. Yui sieht ihnen von ihrem Tisch in der Ecke aus zu. Eine Flasche Sake steht links neben ihr, ihre neueste Trophäe rechts.

Beim Rennen war sie in ihrem Element, sie flog zwischen den Motorrädern hindurch, als könnte sie nichts in der Welt verletzen, passierte die Ziellinie und feierte dann mit ihren Schwestern, den Sakura 7.

Als Yui ankündigte, dass sie die ganze Nacht lang feiern wollte, meinte sie das auch so. Auf den Straßen von Sakae zogen sie von Bar zu Bar und suchten nach derjenigen, die am längsten geöffnet hatte. Eine nach der anderen wurden ihre Schwestern müde, wollten den Abend beenden und ein Taxi nach Hause nehmen. Sie hielt länger durch als alle anderen.

Und doch fühlte sich alles so bedeutungslos an. Bei jedem Sieg spürte sie Schmerz. Ein Gefühl in ihrer Magengrube, als würde etwas fehlen. Als würde jemand bei jedem Rennen im Publikum fehlen. Selbst die Sakura 7, die Familie, die sie sich selbst ausgesucht hatte, half nicht, die Schmerzen zu ignorieren.

Und jetzt ist sie allein. Allein mit ihrer Trophäe, ihrem Sake und ihren Gedanken. Das TK3 findet in weniger als zwei Wochen statt. Sie hat ihren Schwestern noch nicht erzählt, dass sie nicht antreten wird. Dass sie daran denkt, ihre Karriere zu beenden.

Yuis Handy vibriert wieder in ihrer Tasche. Sie hat es die ganze Nacht lang ignoriert, doch irgendetwas sagt ihr, dass sie endlich abheben sollte. Sie zieht das Handy aus ihrer Tasche und liest

MUTTER auf dem Bildschirm.

Yui unterdrückt ein Zittern. Mutter ruft mich fast nie an. Und wenn doch, dann höchstens früh abends, nachdem Vater zu Bett gegangen ist. Ein Anruf so früh am Morgen konnte nur eines bedeuten ...

Yui sieht das Gesicht ihrer Großmutter vor ihrem inneren Auge und schließlich muss sie doch zittern.

ERINNERUNG 6425[]

Yui hält ihr Hachimaki hoch und sieht sich die Autogramme von allen an, die darauf unterschrieben haben. Mit geschwollenen, schmerzenden Augen liest sie die Namen ihrer Schwestern von Sakura 7; Gegnerinnen; Rivalinnen, die zu Freundinnen wurden, wie Shinji Tabuchi.

Wenn sie sich das Hachimaki vor einem Rennen um den Arm bindet, trägt sie ihre Lebensgeschichte mit sich, erzählt mit den Namen derer, die in ihr Leben gekommen und wieder gegangen sind.

Sie starrt auf einen leeren Fleck in der Mitte des Hachimakis und spürt die Abwesenheit ihrer Großmutter.

Sie war die Einzige in der Familie, die sie unterstützt hatte, als Yui gelernt hatte, Motorräder zu reparieren, mit ihnen zu fahren und schließlich an Rennen teilzunehmen.

Alles, was ich bin, habe ich ihr zu verdanken.

Ich darf ihr Begräbnis nicht verpassen.

Selbst wenn das bedeutet, dass ich ihn wiedersehe. Den Mann, der so beleidigt war, dass seine Tochter ihren eigenen Weg im Leben ging, dass er sie verstoßen hat. Er hat sie aus seinem Haus geworfen. Hat sie sich selbst überlassen.

Sie spielt Szenen in ihrem Kopf ab, wie ein Film, der noch nicht gedreht wurde. Ihre Eltern, wie sie sie in die Arme schließen, schluchzen und sie um Verzeihung für das bitten, was sie getan haben. Eine andere Szene: Ihre Eltern schicken sie bei der Beerdigung fort, sagen ihr, dass sie nicht erwünscht ist, und sie verflucht sie, bevor sie in den Sonnenuntergang fährt. Seit über einem Jahrzehnt ist sie nicht mehr im selben Zimmer wie ihre Eltern gewesen. Alles könnte passieren.

Yui legt sich das Hachimaki auf ihre Brust, während sie durch die Jalousie ins Sonnenlicht schaut, das von draußen hereinscheint.

ERINNERUNG 6498[]

Der lange Weg von Nagoya nach Hida wirkt noch länger durch die scheinbar endlosen Tunnel, die Yui durchqueren muss. Die Mauern umschließen sie und rasen an ihr vorbei, ohne irgendwelche Anhaltspunkte, wo sie sich befindet. Fährt sie seit einer Stunde? Oder seit einer Woche? Hier unten fühlt sich alles gleich an.

Sie fährt eine Kurve im Tunnel und plötzlich kann sie ein klitzekleines Licht in der Ferne ausmachen, das immer größer und größer wird, bis ...

Das Sonnenlicht überwältigt sie und sie muss gegen den Drang ankämpfen, ihre Augen zu schließen.

Yui geht vom Gas und atmet tief ein. Keine Mauern mehr. Nur frische Luft und Wälder, die sich für eine Ewigkeit hinziehen.

Eine Motorradfahrerin entwickelt einen zweiten Sehsinn beim Fahren. Yui nimmt die Augen nicht von der Straße, aber sie kann trotzdem die Bäume erkennen, die die Autobahn säumen. Die Wälder vor Hida waren immer so schön, vor allem zu dieser Jahreszeit, kurz bevor der Sommer seinen Höhepunkt erreicht.

Durch diese Wälder machte Yui früher ausgiebige Spaziergänge mit ihrer Großmutter. Sie unterhielten sich. Sie lachten. Manchmal weinte die kleine Yui auch und ihre Großmutter nahm sie in den Arm. Die Spaziergänge endeten immer an derselben Stelle, auf der Lichtung an der Klippe, von der aus man auf das Tal hinabsah. Dort setzten sie sich auf zwei glatte Felsen und sahen zu, wie die Sonne über dem Tal versank.

An diesem Ort hatte sie immer Frieden gefunden. Klarheit. Dort hatte sie erkannt, wie viel Motorräder ihr bedeuteten.

Auch jetzt konnte sie ein wenig Frieden vertragen.

Yui fährt an den Straßenrand und klappt den Ständer aus. Die Erinnerungen erfassen sie wie ein Güterzug. Vor ihrem inneren Augen sieht sie ihren besonderen Platz, riecht die Seife ihrer Großmutter, schmeckt die Süßigkeiten, die sie manchmal am Ende des Spaziergangs bekommen hatte, spürt die Wärme der untergehenden Sonne auf ihrem Gesicht.

Yui sieht zum Wald. Ich kann mich an so viel erinnern, nur nicht, wie ich an diesen Ort komme.

ERINNERUNG 6311[]

Selbst als sie das Tempo verringert, schneidet sich das Heulen von Yuis Vierzylinder noch durch den stillen Morgen. Sie lässt das Motorrad die enge Straße entlangrollen und sucht links und rechts nach Anzeichen für das Bestattungsinstitut.

Dass sie nach so vielen Jahren wieder in Hida ist, ist ein grausames Wiedersehen. Sie hat keine Zeit, in Erinnerungen zu schwelgen, obwohl sie an Gassen und Geschäften vorbeifährt, die längst verdrängte Erinnerungen wecken.

Schließlich erreicht sie ihr Ziel und parkt ihr Motorrad. In einer flüssigen Bewegung nimmt sie den Helm ab und zieht die Lederjacke aus. Sie streicht ihre verschwitzten Haare zurück und richtet ihre Bluse: das Hübscheste, was sie in ihrem Kleiderschrank gefunden hat.

Eine Minute vor der vollen Stunde betritt sie das Gebäude. Der Raum ist bereits voll, Reihe um Reihe von Gesichtern, an die sich Yui kaum erinnert. Gesichter, die sich ihr zuwenden.

Alle paar Schritte nickt Yui beiden Seiten des Gangs zu und tut so, als würde sie das schockierte Murmeln nicht hören. Lass sie reden. Ich bin wegen keinem von euch hier. Ich bin hier wegen ...

Ein prächtiger Sarg steht am anderen Ende des Raums, umgeben von Blumen. Als sie das Gesicht ihrer Großmutter sieht, ihren hübschen, ernsten Blick in einem Bilderrahmen, wird Yui wieder in die Vergangenheit versetzt. Sie erinnert sich daran, wie sie sich unter Decken verkrochen hatte und wie ihr ihre Großmutter am Fußende des Betts Geschichten erzählt hatte. Ihre kleine, heile Welt.

Mutter steht von ihrem Platz in der ersten Reihe auf. Neben ihr erkennt Yui Vaters beginnende Glatze. Er bewegt sich nicht, nicht mal, als Yui die erste Reihe erreicht.

Der Schmerz in ihrem Magen kehrt zurück und zwingt sie fast in die Knie. Habe ich den größten Fehler meines Lebens gemacht?

Mutter verneigt sich und Yui erwidert die Geste. Diese Frau stand daneben, als Vater mich aus meinem eigenen Haus geworfen hat. Sie hat zugelassen, dass er mir alles genommen hat. Und jetzt steht sie hier und tut so, als wäre die Vergangenheit nie geschehen.

Ich war noch nie gut darin, mich zu verstellen.

Mutter zeigt auf den leeren Platz neben ihr und Yui setzt sich. Vater sitzt auf der anderen Seite von Mutter, wie festgefroren an seinem Platz, eine lebende, atmende Kaltfront.

Auch er war noch nie gut darin, sich zu verstellen.

ERINNERUNG 6443[]

Die Totenwache ist so schnell vorbei, dass Yui es kaum bemerkt. Räucherwerk wird verbrannt, Gebete gesprochen, und morgen beim richtigen Begräbnis wird alles wiederholt.

Mutter lädt Yui nicht ein, im Haus zu bleiben, während sie in der Stadt ist. Yui bittet auch nicht darum. Wenn er nicht will, dass ich nach Hause komme, werde ich auch nicht darum betteln. Ein paar Anrufe später steht Yui mit einem Schlafsack im fast leeren Wohnzimmer eines Freunds einer Freundin in Takayama. Aber der Tag ist noch jung und Yui hat eine Mission.

Yui blickt durch die Bäume zu den Berggipfeln in der Ferne. Sie erinnert sich, wie sie als kleines Mädchen mit ihrer Großmutter durch diese Wälder spaziert ist.

Aber sie erinnert sich nicht darin, wie sie ihren geheimen Ort finden kann.

Er war südlich der Stadt, an der Straße, die zum Tunnel führt.

Ich muss einfach nur weiter nach Süden gehen.

Sie stolpert durch den Wald und kämpft gegen eine Welle von störenden Gedanken. Glaubst du wirklich, dass Vater sich entschuldigen wird? Oder Mutter?

Mal angenommen, du findest diesen Ort. Was dann? Großmutter wird nicht dort sein.

Geh doch einfach nach Hause. Hör auf, dir selbst etwas vorzumachen. Sie wird das verstehen.

Die Straße liegt über dem Hügel zu ihrer Linken. Sie achtet immer darauf, dass die Straße links von ihr ist, damit sie sich nicht verirrt. Damit sie immer umkehren kann.

Aber jetzt ist sie hier. Das Begräbnis ist morgen. Bis dann gibt es kein Zurück.

ERINNERUNG 6385[]

Der Steinfuchs blickt Yui von seinem Podest entgegen. Sie hat nicht vorgehabt, an diesem Straßenschrein anzuhalten. Sie kann sich nicht mal daran erinnern, dass er in ihrer Kindheit an diesem Platz beim Kanal gewesen ist. Aber irgendetwas in ihr hat sie dazu getrieben, hier eine Pause einzulegen.

Großmutter hat ihr früher eine Geschichte über diese Füchse erzählt. Eine wahre Geschichte, wie sie behauptete.

Es geschah in ihrer Jugend, als das Leben am dunkelsten war und die Zukunft noch dunkler schien. Diese Art von Füchsen galt immer als Streichespieler, aber für ihre Großmutter war er ein Wegweiser. Sie stieß auf einen dieser Füchse, als sie sich im Wald verirrt hatte und ganz verängstigt war. Er winkte ihr zu und nutzte sein halbes Dutzend Schwänze, um sie tiefer in den Wald zu locken. Sie folgte ihm mit der Neugierde eines Kindes, und mit jedem Schritt schwand ihre Furcht mehr.

Bis zu dem Moment, an dem der Fuchs verschwand.

Der Fuchs hatte sie tief, tief in den Wald geführt und sie dort zurückgelassen, weiter weg von zu Hause, als sie je zuvor gewesen war. Als ihr Tränen in die Augen stiegen, hörte sie ein Schluchzen, das nicht ihr eigenes war. Das Geräusch kam immer näher. Arme legten sich um sie und trugen sie nach Hause.

Ihre Mutter, Yuis Urgroßmutter, betonte, dass sie nie so tief im Wald gesucht hätte, schließlich würde ihr kleines Mädchen nie so weit gehen, aber irgendetwas leitete sie und trieb sie an, weiterzugehen.

Yui hat die Geschichte als Kind so oft gehört, dass sie sie schon nervte – was sie natürlich verbarg. Aber ihr Vater, der die Geschichte öfter gehört haben musste, als man zählen kann, schien ihrer nie überdrüssig zu werden.

Yui wirft einen Blick über ihre Schulter – die Straße am Kanal ist still – verneigt sich kurz vor dem Fuchsschrein und zieht dann weiter.

ERINNERUNG 6310[]

Der Friedhof befindet sich auf einem Hügel vor der Stadt. Yui nimmt den gewundenen Pfad und sieht sich die Gedenksteine am Wegrand an.

Ihr Großvater ist oben auf dem Hügel begraben. Großmutter wird nun an seine Seite zurückkehren.

Am polierten Grabstein oben auf dem Hügel wird noch Abschied genommen. Yui sieht zu, wie Vater das Räucherwerk hinstellt und einen Moment verweilt, bevor er wieder zu Mutter geht.

Yui geht den Plan immer wieder durch. Das Begräbnis wird enden. Sie wird sich von ihren Eltern verabschieden. Ihnen eine letzte Chance geben, etwas über die Vergangenheit zu sagen. Mit anderen Leuten in der Nähe geraten sie vielleicht in Zugzwang.

Eine letzte Chance. Mal sehen, was danach passiert.

Das Begräbnis endet und die Menge lichtet sich. Yui legt ihre Hand auf den Grabstein ihrer Großmutter. Ich kann jetzt alle Kraft gebrauchen, die ich kriegen kann.

Ihre Eltern warten in der Nähe. Yui lässt sich von ihren Füßen zu ihnen tragen.

Also dann. Ich mache mich wieder auf den Weg.

Yui verneigt sich. Mutter verneigt sich ebenfalls und wünscht ihrer Tochter eine sichere Heimreise. Vater schreitet davon, und mit ihm verschwindet auch Yuis Hoffnung.

Und so endet der Film. Nicht mit einem dramatischen Showdown oder einer tränenreichen Versöhnung oder einer Katharsis, die Abschluss bringt. Es hört einfach so auf, wie es begonnen hat.

Mutter sieht zu, wie Yui den Hügel hinuntergeht. Nicht umsehen. Ich habe mich verabschiedet. Es ist Zeit, nach Hause zu gehen.

Ihre Sachen hat sie bereits unter dem Motorradsitz verstaut. Hier gibt es nichts mehr für sie.

Yui reibt sich die Augen. Es kommen keine Tränen. Ich habe schon genug Tränen für sie vergossen.

Sie schwingt sich auf ihr Motorrad. Meine Rennkarriere ist vorbei. Die Tage, an denen ich einer Familie nachgetrauert habe, die ich hätte haben können, sind vorbei. Mir bleibt nur noch die Straße vor mir. Und ich kann nur noch fahren.


Rin Yamaoka: Erinnerungsfragmente[]

ERINNERUNG 3916[]

Ihr Vater sitzt ihr gegenüber und isst schweigend sein Abendessen. Rin wirft ihm immer wieder einen Blick zu, achtet aber darauf, dass er ihr nicht vorwerfen kann, zu starren.
Etwas an ihm ist anders. Er war nie besonders gesprächig nach der Arbeit, aber jetzt scheint ihn etwas zu beschäftigen. Aggressiv spießt er sein Essen auf. Murmelt etwas in sich hinein. Als würde er jemandem antworten. Ihre Mutter tut, als wäre alles in Ordnung, und fragt Rin, wie ihr Tag war.
Er war gut. Sie schiebt ein Stück Fleisch auf ihrem Teller hin und her. Eine Lüge; aber sie will ihrer Mutter nicht noch mehr Sorgen bereiten. Sie war in letzter Zeit auch nicht sie selbst. Sie kann kaum aufstehen und Rin hat sie gelegentlich weinen hören.
Nach dem Essen wäscht sie ihr Geschirr ab und setzt sich wieder hin, um ihre Hausaufgaben zu erledigen.
Hast du heute geübt?
Seine Stimme lässt sie zusammenzucken. Jede Silbe ist wie ein Staccato.
Mache ich, sobald ich hier fertig bin.
Kurz ist ein Anflug von Wut auf seinem Gesicht zu erkennen, aber er unterdrückt sie fast sofort wieder. Tu das.

ERINNERUNG 4058[]

Rin sitzt auf dem Holzboden. Die Wände um sie herum verändern und verformen sich. Regen tropft auf ihr Gesicht trotz der Decke über ihr. Hinter ihr erklingt ein Krachen, wie ein Donnerschlag oder ein Autounfall. Ruckartig dreht sie ihren Kopf.
Wo vorher noch eine Wand war, ist jetzt eine Tür. Und im Türrahmen steht eine Gestalt mit einem Schwert. Rin springt auf und läuft davon. Unter ihren Füßen ist jetzt nicht mehr der weiche Holzboden sondern glatter Beton. Sie muss sich bei jedem Schritt konzentrieren, um nicht auszurutschen. Über das Geräusch ihrer Schritte kann sie ein schwaches Zischen ausmachen. Sie blickt über ihre Schulter. Die Gestalt kommt immer näher.
Ihr Zeh bleibt an einer knorrigen Wurzel, die durch den Beton bricht, hängen, und Rin stürzt zu Boden. Schmerz zuckt durch ihre Ellbogen und ihre Knie. Sie versucht, wegzukrabbeln, aber eine Hand packt sie am Knöchel und zieht sie zurück. Sie rollt sich auf den Rücken und hebt die Hände, ein dürftiger Versuch, sich zu verteidigen. Sie sieht auf.
Ihr Vater.
Er ist es eindeutig und gleichzeitig auch nicht. Sein Gesicht ist verformt, zu einem bösen Grinsen verzerrt. Er nimmt das Schwert und hebt es, so wie sie es im Unterricht gelernt hat. Er macht sich bereit für den Todesstoß. Das Zischen ist jetzt ohrenbetäubend. Sein Mund bewegt sich, aber sie versteht seine Worte nicht. Sie hört nur das Zischen.
Aus der Dunkelheit hinter ihm erscheint eine große, weiße Gestalt, die sich mit schrecklicher Geschwindigkeit bewegt. Sie will darauf zeigen, ihn warnen. Er grinst nur mit dem Schwert über dem Kopf.
Die Gestalt kommt in ihr Blickfeld und sie lässt den Arm sinken.
Eine Schlange.
Sie versucht zu schreien, bekommt aber keinen Ton heraus. Sie sieht zu, wie die Schlange ihren Vater mitsamt dem Schwert verschlingt.
Rin schnappt nach Luft, als sie aufwacht.

ERINNERUNG 4112[]

Es ist nur ein Traum, Rin.
Die Stimme ihrer Mutter ist schwach, aber beruhigend. Rin sitzt auf dem Boden neben ihrer Mutter, die im Bett liegt.
Es fühlte sich nicht wie ein gewöhnlicher Traum an. Rin zieht ihre Knie bis zum Kinn und umarmt sie. Sie hat sich noch nie schulfrei genommen, aber sie hat letzte Nacht so wenig geschlafen, dass sie fürchtet, sie könnte auf der Fahrradfahrt dorthin in Ohnmacht fallen.
Ihre Mutter seufzt, zum Teil vor Verzweiflung, zum Teil vor Schmerzen.
Ich hatte früher auch Albträume.
Wirklich? Worum ging es da?
Oh, vieles. Dass dein Vater seinen Job verliert. Dass wir dich verlieren. Manchmal will dir dein Körper damit sagen, dass du unter zu viel Druck stehst.
Was hast du gemacht, damit sie aufhören?
Nun ja, nichts. Ich vermute, mein Hirn hat das einfach selbst geschafft. Hat das verarbeitet, was es belastet hat.
Rin sieht zu ihrer Mutter, die sich zu ihr gedreht hat. Sie lächelt, obwohl es ihr eindeutig starke Schmerzen bereitet, auf der Seite zu liegen.
Die Spinnenträume haben natürlich nie aufgehört.
Spinnen?
Ja, große, haarige Spinnen. Mit großen runden Augen. Sie fallen von der Decke ...
Ihre Mutter streckt die Hand aus, greift nach Rins Kopf und zerzaust ihre Haare mit ihren Fingern. Rin reißt sich weg und kichert. Mama!
Rin, ich will, dass du heute mal gar nichts tust. Keine Hausaufgaben, kein Training. Entspann dich nur. Ich verspreche dir, das geht vorbei.

ERINNERUNG 4175[]

Da steht, Regen kann auch was Positives sein.
Rin sieht von ihrem Mittagessen zu Nanami hoch. Das Buch über Traumdeutung liegt auf ihrem Knie, während sie eine Bentobox auf dem anderen Bein balanciert.
So wie der Frühlingsregen neues Leben bringt.
Chiaki lacht. Ich glaube nicht, dass es für Wiedergeburt steht, wenn man mit einem Schwert verfolgt wird. Was steht in deinem Buch denn über Schwerter?
Nanami blättert ungeschickt um und verteilt dabei fast ihr Mittagessen auf dem Boden. Ich ... ich denke, das passt nicht.
Rin murmelt ihrer Freundin zu, leise, aber streng. Los, lies vor.
Es steht für Stärke. Kraft. Aber normalerweise träumen die Leute davon, dass sie selbst das Schwert führen.
Chiaki lacht und zeigt mit ihrem Schokoriegel auf Nanami. Siehst du, Rin? Du musst einfach nur nach der Macht greifen. Wenn du wieder so was träumst, versuche, die Macht an dich zu reißen.
Ich kann den Traum nicht ändern. Er läuft jedes Mal gleich ab.
Die Schulklingel läutet. Nanami steht schnell vom Boden auf und rückt ihre Brille zurecht. Kommt, sonst sind wir noch zu spät.
Chiaki zeigt mit ihrem Riegel jetzt auf Rin. Als sie ihn schüttelt, fallen Krümel auf den Gang. Meinst du, es macht ihr was aus, zu spät zu kommen? Sie gehört jetzt zu den bösen Kindern. Sie schwänzt die Schule. Ist doch so, Rin?
Ich war krank.
Ja, klar. Krank. Ich hasse Professor Morimoto, lass uns abhauen.

ERINNERUNG 4222[]

Sie ist wieder hier. Der Holzboden. Der Regen, der von der Decke tropft. Das Krachen hinter ihr. Dieses Mal dreht sie sich nicht mal um. Sie weiß, dass er es ist.
Sie steht auf und läuft davon. Es fühlt sich an, als wäre ihr gesamter Körper aus Gelee, als würde sie unter Wasser laufen. Sie sucht den Boden nach der Wurzel ab. Findet sie. Versucht, darüberzuspringen.
Sie entkommt der Wurzel nie.
Sie windet sich, steigt in die Luft, fasst sie und zieht sie zu Boden. Der bekannte Schmerz fährt durch ihre Gelenke. Sie rollt sich wieder auf den Rücken. Sieht zu ihm hoch. Wieder dieses Grinsen. Sie versucht, ihm über das laute Zischen der Schlange etwas zuzuschreien.
Warum?
Wie zu einer Antwort öffnet sich sein Mund, aber kein Ton kommt heraus. Und gerade als er zuschlagen will, verschlingt ihn die Schlange wieder und Rin wacht auf.
Sie sieht auf die Uhr neben ihrem Bett. Drei Uhr morgens. Sie weiß, dass sie in dieser Nacht nicht mehr schlafen wird. Also setzt sie sich auf, starrt die Wand an und wartet, dass die Sonne aufgeht.

ERINNERUNG 4260[]

Auf Drängen ihrer Mutter hin ist sie heute wieder zu Hause geblieben. Aber ihre Mutter ist nicht in der Lage, ihr Gesellschaft zu leisten. Sie braucht ihren Schlaf. Rin schleicht stattdessen durch das Haus und dreht ihre Kreise zwischen der Küche, ihrem Kinderzimmer und dem Wohnzimmer. Sie weiß nicht, was sie mit ihrem Tag machen soll.
Nachdem sie zum fünften oder sechsten Mal in den Kühlschrank gesehen hat, denkt sie an das Arbeitszimmer ihres Vaters. Etwas übernimmt die Kontrolle und plötzlich steht sie vor seinem Schreibtisch und schaut sich die Dokumente darauf an. Sie wirft einen Blick auf ihre Uhr. Noch genug Zeit, bis er nach Hause kommt.
Sie nimmt sich einen Ordner und blättert ihn durch. Nichts Interessantes. Vorsichtig legt sie ihn dorthin zurück, wo er war. Sie durchwühlt die Schubladen und hält inne, als sie etwas am Boden versteckt sieht. Ein altes, in Leder gebundenes Buch. Sie nimmt es und schlägt es auf.
Die Yamaoka-Familie. Und der Yamaoka-Fluch.
Sie schlägt das Buch zu und spürt einen untypischen Zorn in ihr aufkeimen. Warum hat er das? Und warum versteckt er es?
Sie schließt die Schublade und stellt sicher, dass alles an seinem Platz ist, bevor sie zur Tür geht.
Und erstarrt.
Sie richtet den Blick nach oben, über die Tür. Es ist ihr noch nie aufgefallen. Vielleicht war es vorher auch nicht hier gewesen.
Das Schwert aus ihrem Traum.

ERINNERUNG 4306[]

Als die ersten kalten Regentropfen auf ihren Kopf fallen, erkennt sie, dass sie wieder in diesem Traum ist. Sie hievt sich hoch und läuft wieder davon. Dasselbe Spiel. Sie läuft und läuft immer wieder.
Die Wurzel hätte mich jetzt stolpern lassen sollen.
Eine neue Furcht steigt in ihr auf. Das ist neu. Trotz der Angst hatte zumindest die Vorhersehbarkeit des Traumes etwas Beruhigendes.
Während sie davonläuft, sieht sie eine andere Gestalt in der Ferne. Sie wird langsamer, als sie sich ihr nähert. Die Gestalt ist gewaltig, ragt vor ihr auf. Sie hat ihn noch nie gesehen, aber sie erkennt ihn sofort.
Kazan Yamaoka.
Sie blickt zu ihm hoch und wird von Hass übermannt. Wäre er einfach gestorben, wäre sie nicht hier, gefangen in diesem Haus, mit diesen Verpflichtungen, mit diesem Vater. Aber sie weiß, dass sie nichts dagegen tun kann. Bald wird ihr Vater kommen und versuchen, sie zu töten. Und die Schlange wird ihn aufhalten.
Während sie das denkt, zieht Kazan sein Schwert. Reicht es ihr. Gibt ihr zu verstehen, dass sie es nehmen soll.
Es verwenden soll, um ihren eigenen Vater zu töten.
Sie hört, wie sich die Schritte ihres Vaters nähern. Panisch greift sie nach der Klinge und macht sich für seinen Angriff bereit. Sie dreht sich um.
Ihr Vater ist nicht allein.
Hinter ihrem Vater steht ein zweiter Mann. Ein älterer Mann, dessen Blick sie anfleht, aufzuhören. Sie spürt Kazans Hass hinter ihr, fast wie Hitze.
Das ist also Kazans Vater.
Das Zischen ist wieder da und hinter ihnen erscheint wieder die Schlange. Sie senkt die Klinge und wartet auf ihr Eingreifen. Darauf, dass sie ihren Vater verschlingt. Dass sie aufwacht. Dass sie an die Wand starrt, bis die Sonne aufgeht, um einen weiteren, identischen Tag zu durchleben, ihrer Mutter zuzusehen, wie sie vor ihren Augen abbaut, und ihren Vater dabei zu beobachten, wie er immer tiefer in dem versinkt, was nicht mit ihm stimmt.
Die Schlange verweilt und mustert die Szene. Dieses Mal sieht auch ihr Vater zur Schlange. Alle schauen sie an.
Etwas in Rin sagt ihr, dass dies ihr Moment ist. Sie hebt das Schwert wieder, sprintet vorwärts und macht sich bereit, ihren Vater niederzustrecken, den Kreislauf zu beenden.
Dann hält sie inne. Lässt die Klinge fallen.
Alles wird dunkel und sie wird verschluckt.

Aus der Dunkelheit: Das Haus Arkham[]

Auf späteren Stufen verfügbar.

Das Bündnis der Dwyghts[]

Mylo warf einen ungläubigen Blick auf die überwucherte Stadt. „Die Dwyghts“, wie er sie nannte, waren immer noch ziemlich betrunken von seinem selbstgebrannten Schnaps. Die meisten von ihnen konnten kaum noch stehen und stolperten durch den sich lichtenden Nebel. Sie verscheuchten Mücken, Fliegen und lästige Krähen, während sie versuchten, sich zu orientieren. Mylo hatte ein verpflichtendes Teambuilding geplant, um den Freaks in seinem Unternehmen Demut beizubringen, nachdem sie ihn wegen unangemessenen Verhaltens bei der Personalabteilung verpfiffen hatten. Jetzt war er mit ihnen in einer Art postapokalyptischen Hölle gefangen. Sein Plan war eindeutig nach hinten losgegangen. Sein Schnaps hatte sie alle vergiftet und er wurde bestraft. Das war seine eigene persönliche Hölle. Für immer mit den Dwyghts gefangen zu sein. Er war sich sicher: Schlimmer konnte es nicht werden. Er fluchte leise und trat mit Wucht gegen einen Stein. Als er dann zusah, wie die Dwyghts durch die Ruinen stolperten, erkannte er plötzlich, dass ihr Anführer fort war. Unterdessen hielt Dwyght in einer anderen Welt seinen pochenden Schädel, während er sich durchs Gebüsch kämpfte und nach Mylo und seinen Kollegen rief. Er blieb abrupt stehen, als er eine dichte Nebelwand sah, die seltsam lebendig wirkte. Er war sich nicht sicher, ob er weitergehen oder umdrehen und abhauen sollte.

Arcus 10.306[]

Jäger der Leere. Diese Überlebenden stammten aus einem unerforschten, verlorenen Reich. Sie wurden nicht in die Leere verstoßen, sondern konnten irgendwie durch eine kaputte Barriere aus ihrem Reich entkommen. Ich habe gelesen, wie diese Überlebenden die endlosen Wesen der Leere jagen. Mehrere Erzählungen deuten an, dass sie nicht nur einen Weg gefunden haben, um zu überleben, sondern auch eine Stadt aus dem Müll entsorgter Reiche aufgebaut haben, in der sie sich wohlfühlen.

Das verlorene Bataillon[]

Der Krieg war ganz anders als in den Büchern, die Evan im MacMillan-Anwesen gelesen hatte. Er hatte nichts Ehrenhaftes mit dem langen Leid, der Angst, dem Hunger und den inkompetenten Befehlshabern, die die Soldaten wie Schafe zur Schlachtbank schickten. Und doch fiel Evan das Töten leicht – leichter als den anderen Soldaten aus seiner Stadt. Evan gefiel das Jagen von Feinden mehr als die Jagd auf Rotwild oder andere Tiere, und er wusste nicht, warum. Damit schien er ein Bedürfnis zu befriedigen, von dem er nicht wusste, dass es in ihm schlummerte, bis er sich seinem Onkel widersetzte und in den Krieg im Ausland gezogen war. Jetzt waren nicht mehr viele Männer in den überfluteten, von Ungeziefer heimgesuchten Schützengräben übrig. Nach einem Tag voller Feindbeschuss und endloser Anstürme waren sie alle tot oder lagen im Sterben. Evan hatte deutlich gemacht, dass er nicht untätig auf den Tod warten würde, und so hatte er mehrere Freiwillige um sich versammelt, die mit ihm den gegnerischen Schützengraben auf der anderen Seite des Niemandslands stürmen würden. Fünfzehn Männer waren ihm zur provisorischen Leiter gefolgt. Er zog die blutige Maske herunter, die er aus Knochen und Granatensplittern gefertigt hatte, um sein Gesicht vor Geschossen, Trümmern und Giftgas zu schützen, und sah sie mit ernster Miene an. Der Soldat neben ihm atmete tief ein und blies in die Pfeife. Sofort folgten die Soldaten Evan hinauf. Mit unglaublicher Geschwindigkeit und Entschlossenheit wich er Stacheldraht und Kugeln aus und kam seinem Ziel immer näher. Furchtlos sprang er in den gegnerischen Schützengraben und erledigte ihren Schützen. Dann wandte er sich den gegnerischen Soldaten zu, die ihn mit Gewehren, Schwertern und Schaufeln angriffen und panisch in einer Sprache brüllten, die er nicht verstand. Und dort, im endlosen Gemetzel, hörte Evan nicht auf zu treten, zu stampfen und mit dem Bajonett zuzustechen, bis ein dichter, zäher Nebel aus dem Schlamm aufstieg und sie alle umgab. Als sich der Nebel lichtete, fanden sich Evan und seine Männer in einer anderen Welt wieder. Es war eine seltsame, unheimliche Welt, wie er sie aus einer Horrorreihe kannte, die er in einer Bahnhofsbuchhandlung gekauft hatte. „Wo sind wir?“, sprach ein Soldat die Frage endlich aus und stellte sich neben Evan. Ein Brüllen, gefolgt von einem durchdringenden Schrei, erklang in der Ferne. Evan hob seine Maske und dachte einen Moment lang nach. „Jedenfalls nicht in Oz ...“ Seine Stimme verwehrte ihm den Dienst, als er ein riesiges Untier mit gewaltigen Tentakeln auf sie zukommen sah. Jemand geriet in Panik und schrie etwas auf Deutsch, aber Evan konnte seine Augen nicht von der unglaublichen Kreatur abwenden, die sich ihnen näherte.

Arcus 10.307[]

Hahaha, nicht witzig. Ein Reich, das von einer Unruhestifterin erdacht und erschaffen wurde, die pausenlos nach Unterhaltung sucht. In diesem Reich werden Überlebende und Killer aus verschiedenen Welten und Zeiten zusammengewürfelt, wodurch eine Parodie der Prüfungen entsteht. Es heißt, man kann sie nur aufhalten, indem man ihren Namen dreimal rückwärts schreibt, aber wie im alten Märchen vom Rumpelstilzchen kennt niemand ihren wahren Namen.

Der großartige Maurice. 4.[]

Natürlich dauerte es nicht lange, bis ich auch Namen für die restlichen Welpen hatte. Einen nannte ich „Sieben“, weil er immer siebenmal bellte, wenn er erschrak. Ein Hundemädchen nannte ich „Krabbel“, weil sie ständig Käfern und Grillen und Grashüpfern durch den ganzen Wald nachjagte. Und einen anderen nannten wir „Chef“ oder auch „Chef Auf“, weil er immer allen sagen wollte, was sie zu tun hatten, und es immer einen Aufstand gab, wenn etwas nicht nach seinem Kopf ging. Das letzte Hundemädchen bat, den Namen seiner Mutter anzunehmen, falls es mir nichts ausmachte. Natürlich machte es mir nichts aus, und das sagte ich ihr auch. „Danke, Boz“, sagte das Hundemädchen. Sie musste mir nicht danken, sie hatte recht. „Willow“ war der passendste Name für sie. Alles an ihr erinnerte mich an ihre Mutter.

Arcus 10.313[]

Die neun vergessenen Symbole von Vigo. Symbole, die Vigo beim Meditieren im Verlies entdeckte, bevor er freiwillig die lebende Dimension betrat, die als „der Entitus“ bekannt ist. Die Symbole sollen Portale in unbekannte Reiche innerhalb des Entitus öffnen. Manche glauben auch, dass diese Symbole in der richtigen Reihenfolge für die Heimkehr genutzt werden können.

Saga des roten Kranichs. Aus der Dunkelheit.[]

Saku erwachte im kühlen Nebel. Sie konnte sich nicht erinnern, wann ihr Sturz endete oder warum sie am Boden nicht wie eine Porzellanpuppe zerschellt war. Ganz im Gegenteil: Sie fühlte sich stark, erholt, verjüngt, wie jemand, der gerade aus einem tiefen, ewigen Schlaf erwacht war.

„Du solltest nicht hier sein.“ Ein junges japanisches Mädchen in einem schwarz-weißen Kimono erschien im Nebel.

Saku sah sie an. „Ich bin hier.“ Sie setzte sich langsam auf, während der Nebel Szenen aus ihrem Leben zeigte. Sie hörte ein Wirrwarr aus Lachen, Singen, Streiten und Weinen. Sie blickte in die jungen Augen und erkannte das kleine Mädchen aus einer fast vergessenen Erinnerung.

„Du bist hier, weil du nach Hause zurückkehren willst ... zu deiner Familie.“

„Du bist nicht echt.“

„Ich bin genauso echt wie alles andere hier.“ Das Mädchen starrte Saku an, still, geduldig, reglos. Dann fuhr sie fort: „Du hast viele Fragen, aber diejenige, die du am dringendsten beantwortet haben willst, hat keine Antwort. Du willst wissen, wo du bist. Aber ich kann ebenso wenig erklären, wo du bist, wie ich die Große Schlange erklären kann.“

„Du gehörst zu den Wächtern.“

„Wer ich bin oder was das ist oder wie das alles funktioniert, ist unerheblich ...“

Saku erhob sich langsam. „Aber was ist denn dann nicht unerheblich?“

„Dass es funktioniert.“

Saku beobachtete die Szenen aus ihrem Leben im Nebel und seufzte tief. Das Mädchen fuhr fort: „Dieselbe Dunkelheit, die dich hierhergebracht hat, kannst du auch nutzen, um heimzukehren.“ Das Mädchen nickte ernst. „Du wirst in den Armen deiner Mutter aufwachen und das alles war nur ein Traum, den du schnell wieder vergisst. Oder ...“ Das Mädchen verstummte.

Sakus Augen verengten sich. „Oder?“

„... Du könntest zwischen den Welten reisen und das beenden, was du begonnen hast.“

Plötzlich drangen panische Schreie durch die Luft und der Nebel zeigte Szenen von Anhängern der schwarzen Schlange, die Leben zerstörten wie einst ihres.

Saku schloss die Augen und atmete tief und zitternd ein. In ihrem Kopf war ein Wirrwarr aus Gelächter und Schreien. Dann verstummten alle Geräusche gleichzeitig, ihre Augen öffneten sich und sie wusste genau, was sie tun wollte.


Visuelle Erinnerungen[]

Yui Kimura: Erinnerungsfragmente[]

YUI KIMURA 6303 YUI KIMURA 6400 YUI KIMURA 6499

Rin Yamaoka: Erinnerungsfragmente[]

RIN YAMAOKA 2469 RIN YAMAOKA 2710 RIN YAMAOKA 2762

Aus der Dunkelheit Das Haus Arkham[]

Für Familie und Ehre Für Familie und Ehre Für Familie und Ehre

Belohnungen[]

Durch das Abschließen der entsprechenden Aufgaben der vier Stufen im Foliant erhält der Spieler folgende Abzeichen und Banner:

Bild Name Beschreibung Stufe
Schlangengriff Ein Generator, der von rasiermesserscharfen Zähnen bewacht wird. STUFE I
Fuchsschnauze Das Gesicht eines Tieres, das von der Kimura-Familie verehrt wird. STUFE II
Traum des Gespensts Rins Vater, der von einer Riesenschlange verschlungen wird. STUFE III
Yuis Rennen Yui rast durch die Nacht. STUFE IV

Trailer[]